Ernst Haeckel an Franz Goerke, Jena, 20. Oktober 1912
Jena 20.10.1912.
Geehrter Herr Goerke!
Beifolgend sende ich Ihnen ein Paket mit Büchern und Bildern von mir, als Gegengabe für Ihre schönen „Leuchtenden Stunden“, denen ich von Herzen besten Erfolg wünsche. Ihrer freundlichen Aufforderung zur Mitarbeit an dem geplanten Bande: „Die Natur als Künstlerin“ würde ich sehr gern Folge leisten, wenn ich gesund und 10Jahre jünger wäre. Aber bei meinem jetzigen invaliden und hoffnungslosen Zustande ist daran nicht mehr zu denken. Falls Sie gelegentlich nach Jena kommen, werde ich gern mit Ihnen über Ihr schönes und dankenswertes Unternehmen sprechen. Sie treffen mich täglich in meiner Wohnung (Berggasse 7) Nachmittags von 5–8 Uhr (2Minuten vom Paradies-Bahnhof – Elektrische Bahn von Saalbahnhof).
Mit freundlichen Grüßen u. besten Wünschen
hochachtungsvoll
Ernst Haeckel.