Ernst Haeckel an Max Fürbringer, Jena, 27. Februar 1891
Jena, 27.2.1891 Abends.
Liebster Freund!
Eben von meiner Frau zurückgekehrt, empfange ich Deine lieben Zeilen. Wir Alle sind bei Dir und Deiner lieben Frau mit der innigsten Theilnahme! Wenn man selbst so eben an der Pforte der Entscheidung über Sein und Nichtsein gestanden hat, fühlt man mit den besten Freunden Alles Dreifach! Möge ein gütiges Geschick Alles zum besten lenken und Euer lieber Junge ganz genesen!
Treulichst Dein alter
E. Haeckel.
P. S. Meiner armen Frau geht es – den Umständen nach – gut, nur findet sie noch keinen Schlaf und empfindet den unbeweglichen Panzer-Verband sehr lästig. Indessen ist die Haupt-Operation glücklich gelungen, so dass wir das Beste hoffen dürfen! Möchte ich doch morgen das Gleiche von Euch hören!
E. H.