In Betreff der von Ihnen besprochenen Angelegenheit werde ich gern Alles, was in meinen Kräften steht, thun, da ich sachlich Ihre Ansichten Theile, persönlich aber sowohl die ausgezeichnete wissenschaftliche Befähigung Ihres Bruders Paul, als seinen trefflichen und zuverlässigen Charakter sehr hochschätze. Leider sind die verwickelten Verhältnisse in der medic. Facultät und im Senat hier derart zerfahren und unberechenbar, dass oft die unglaublichsten Dinge geschehen, nur nicht das nächstliegendste und natürlichste.
In der medic. Facultät habe ich direct gar keinen Einfluss; indirect werde ich zu wirken suchen, indem ich mit Hertwig, Müller und Preyer die Sache bespreche. Leider sind die Gegner sehr einflussreich. Bei Gelegenheit der Anatomie-Besetzung habe ich die unglaublichsten Dinge erlebt. Ihr Bruder, mit dem ich heute ausführlich Alles besprochen habe, wird Ihnen das Nähere mittheilen. Entschuldigen Sie die Flüchtigkeit dieser Zeilen; ich bin mit Vorbereitungen für Ceylon und Abschluss der letzten Arbeit noch sehr beschäftigt; meine Abreise, auf 22. Sept. festgesetzt, wird wohl erst gegen Ende d. M. stattfinden.