Ernst Haeckel an Max Fürbringer, Potsdam, 6. Juni 1879
Potsdam, 6. Juni 1879.
Verehrtester Freund!
Mein herzlicher Glückwunsch zu Ihrem glücklichen Vatersfreuden und der schönen Professur in Amsterdam kommt zwar etwas spät, aber darum nicht minder herzlich. Ich habe mich über beide Ereignisse aufrichtig gefreut und hoffe auch für Ihre weitere Zukunft das Beste.
Inzwischen ist ja auch, wie mir Ihr Bruder neulich mittheilte, die Sorge um Ihre liebe Frau wieder glücklich gehoben. Hoffentlich treten Sie die Uebersiedlung in die neue Heimath Alle in bestem Wohlsein an.
Ich stecke tief in 2 grösseren Monographien, einem „Medusen-System“ (das nun bald glücklich fertig ist) und den „Radiolarien des Challenger“ (ersteres mit 40, letztere mit 100 Tafeln).
Augenblicklich verlebe ich einige Pfingst-Feiertage mit Weib und Kind bei meiner alten Mutter hier in Potsdam.
Grüssen Sie Gegenbaurs herzlichst, auch sonstige alte Freunde in Heidelberg, die sich meiner erinnern.
Mit freundlichen Grüssen und besten Wünschen
Ihr Ernst Haeckel.