Ernst Haeckel an Albert Niess, Jena, 20. Januar 1883
Jena 20. Jan. 83
Lieber Freund Niess!
Im Auftrage meiner Mutter soll ich Ihnen ihren herzlichsten Dank für die köstlichen Würste etc sagen, welche Sie die Güte hatten, ihr zu Weihnachten zu schicken. Das Schreiben wird ihr im 84.sten Jahre schwer, obwohl sie sonst recht gesund und namentlich geistig noch recht frisch ist.
Mich hat Ihre freundliche Aufmerksamkeit um so mehr erfreut, als die gute alte Frau – zeitlebens an strenge Einfachheit und Sparsamkeit gewöhnt, sich selbst auf ihre alten Tage keinerlei guten Bissen gönnt, ich muß ihr alles octroyiren.
– Herzlichen Dank auch noch für Ihr schönes Gedicht!
– Die Dankbriefe meiner kleinen Mädchen sind hoffentlich richtig eingetroffen.
Mit freundlichsten Grüßen
Ihr treuer
Ernst Haeckel