Ernst Haeckel an Herman George Scheffauer, Jena, 1. März 1916
Jena 1. März 1916.
Lieber Herr Scheffauer!
Aus Ihrem freundlichen Briefe ersehe ich mit Freude, dass Ihr Besuch bei uns in Jena Ihnen und Ihrer lieben Frau Gemahlin Vergnügen gemacht hat. Hoffentlich wiederholen Sie ihn bald bei besserer Jahreszeit, so dass wir eine Excursion in unsere schöne Gegend machen können.
Was die Englische Übersetzung meines letzten Buches „ Ewigkeit“ und seine Publication in America betrifft, so wird es mich sehr freuen, wenn Sie dieselbe ausführen wollen.
Joseph Mc Cabe , der früher mehrere meiner Arbeiten in Englisch übersetzt hat, wird für diese keinen Wunsch haben, da er leider in dem entsetzlichen Weltkriege ganz Partei für England ergriffen hat. Auch besitzt er kein weiteres Recht dazu von meiner Seite. Ich erteile Ihnen also hiermit ausdrücklich meine Autorisation zur Englischen Edition der „Weltkriegs-Gedanken, Ewigkeit“ (1915)
Am 27. Dezbr. 1915 hatte die Firma „ Dodd, Mead and Company, Publishers ( New-York, Fourth Avenue, 30 Street ) – mir sonst nicht bekannt – an mich geschrieben, mit der Bitte um Angabe der Bedingungen für eine Englische Übersetzung. Hierauf hatte mein Verleger, Dr. W. de Gruyter, (Firma: Georg Reimer, Berlin W. 10, Genthiner Str. 38) mit seiner Zustimmung am 31. Januar 1916 geantwortet, dass wir mit der Publication „einer für die Vereinigten Staaten von Nord-Amerika bestimmten Englischen Ausgabe der Ewigkeit unter folgenden Bedingungen einverstanden sind „ Die || Übersetzung muss vollständig und getreu sein, die Korrektur vor dem Drucke dem Verfasser zur Revision vorgelegt werden. Der Verfasser erhält 10 Frei-Exemplare, der Verleger 2. Nach Absatz von 2000 Exemplaren erhält der Verfasser von jedem darüber hinaus käuflich abgesetzten Exemplar ⅕ des Ladenpreises in jährlicher Rechnung. –
Auf diese Mitteilung hat die Firma Dodd, Mead & Co., New York bisher nicht wieder geantwortet. Vielleicht halten Sie es für zweckmäßig, dass Sie selbst direkt an dieselbe schreiben; die Post nach Nord-Amerika ist jetzt sehr unsicher und braucht oft mehrere Wochen. Ich selbst bin mit jedem Arrangement einverstanden, das sie treffen wollen.
Aus mehreren Briefen Americanischer Freunde ersehe ich, dass eine Englische Ausgabe der „Ewigkeit“ sehr gewünscht wird; doch sind bestimmte Vorschläge darüber bisher nicht weiter gemacht.
Meine Enkelin Else Meyer, welcher Ihr lieber Besuch hier ebenso wie mir viel Freude gemacht hat, sendet mit mir Ihnen und Ihrer verehrten Frau Gemahlin die herzlichsten Grüsse und besten Wünsche!
Stets Ihr getreuer
Ernst Haeckel.