Ernst Haeckel an Wilhelmine Hintze, Jena, 11. April 1913
Jena 11.4.1913.
Liebe Freundin!
Meine Frau hat sich über den schönen duftenden Blumengruß, den Sie ihr freundlichst an ihr Krankenlager sandten, sehr gefreut und läßt Ihnen durch mich ihren herzlichen Dank sagen! Zugleich bitten wir Sie aber, solche teuren Luxusspenden nicht öfter zu wiederholen; Sie müssen in unserem „teuren“ Jena mit Ihrer Kasse vorsichtig haushalten! ||
Von Ihrem freundschaftlichen Anerbieten Ihrer hilfreichen Dienste werden wir nötigenfalls mit bestem Danke Gebrauch machen. Augenblicklich liegt dazu kein Bedürfniß vor. Es geht meiner leidenden Frau seit gestern etwas besser!
Hoffentlich gewöhnen Sie sich in der neuen Heimat am Saale-Strand bald befriedigend ein. Leider droht ja das launische Aprilwetter heute wieder mit Schnee und Eis!
Mit bestem Gruße
Ihr alter
Ernst Haeckel.