Die herrliche Ananas-Frucht, die Sie mir auf den Weihnachtstisch gelegt haben, erinnert mich täglich (– ebenso wie Ihre behagliche und schöne grüne Wolldecke, mit der ich mich Abends wärme –) an Ihre unerschöpfliche Güte und treue Freundschaft. Herzlichsten Dank dafür! Ich kann Ihnen heute als bescheidenen Weihnachts-Gruß nur die beifolgende „Apotheose des Ewig Weiblichen“ (– in phylogenetischer Abstufung! –) zusenden, an der Gabriel Max das Beste getan hat, nämlich den „seelenvollen“ Ausdruck der Gesichter. || Der Entwurf dieser „Vergleichenden Primaten-Physiognomik“ war ursprünglich für die letzte Tafel (100) der „Kunstformen d. Natur“ bestimmt, wurde aber von deren Herausgeber als „höchst unpassend“ zurückgewiesen (Anno 1903). Jetzt hat sich nun der Herausgeber der „Wanderbilder“ derselben bemächtigt, der sie zufällig in meiner Mappe sah und sie „höchst interessant“ fand!
So sind die Geschmäcker verschieden! Von den „Wanderbildern“ kommen im Januar 1907 die 4 letzten Lieferungen (Bild 25 – 40). Fortsetzung wird schwerlich erfolgen; die Teilnahme des Publikums ist zu gering. ||
Mir geht es diesen Winter befriedigend; ich halte ununterbrochen meine Vorlesungen. Ich werde wahrscheinlich (– wenn es der leidende Gesundheitszustand meiner Frau gestattet –) nächsten Sonntag nach Leipzig reisen, um das Weihnachtsfest bei meinen Kindern und Enkeln zu verleben. Dann besuche ich noch einige Verwandte in Berlin und Potsdam. Anfang Januar bin ich wieder hier. Zum Weihnachtsfest und Neujahr sende ich Ihnen meine herzlichsten Grüße und Glückwünsche!