Paul Rottenburg.
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Rottenburg, Glasgow.
24 Nov. 1901.
Liebster Freund!
Sei bestens bedankt für deinen lieben Brief vom 20sten und die Einlage zugunsten von Gemmill! – Ich komme eben vom Pricipal Story, den ich dieser halb consultirte und habe ihm Dein Zeugniß übergeben. Er erklärte mir daß die Krone über diesen Chair verfügt, daß man Zoologie und Geologie trennen wolle und daß er, sobald das im Klaren, Dein Zeugniß an den Scotch Home Secretary: Lord Balfour senden wolle. – Gemmill sage ich nur daß Du zu seinen Gunsten gesprochen hast. – Vielen Dank. –
Ferner Dank für Heft 6 der Kunstformen, von welchem ich je 1 Exemplar an die Millport Station und Natural Historya Societe weiter gegeben habe, die sich bei Dir selbst bedanken werden. – ||
An unsern hübschen Nachmittag & Spaziergang denke ich noch mit vielem Vergnügen – schade daß es Schwester Röschen nicht besser ging. – Du bist mir lieber in Fleisch und Blut als in Erz. – Uebrigens sah ich bei meinem Freunde in London eine brillante Copie vom Demosthenes (Lateran wenn ich nicht irre) in Marmor und sagte mir: „setzt dem Demosthenes den Kopf von Haeckel auf und Jena könnte nichts Schöneres haben.“ Künstler sträuben sich leider immer gegen Copieen. –
Wir wollen jetzt ernstlich nach Aegypten meine drei Weiblichen und ich mit Bekannten, Vater Mutter & Tochter. – Anfang Januar. –
Hoffentlich ist das Chamberlain Fieber im Abnehmen – der verfluchte Kerl Leyds verbreitet diese „infamesten“ Mikroben. –
Viele herzliche Grüße von Haus zu Haus
Dein
Paul R. ‒
a eingef.: History