Soeben erfare ich, daß Arnold Lang an Aspers Stelle nach Zürich einen Ruf hat. Wenn sich dies bewahrheitet darf ich dann wol hoffen, daß Sie mich vorschlagen als seinen Nachfolger? Im Stillen habe ich mich so oft nach Jena geträumt an Langes Stelle, wenn ich hier wärend der lange Jahre || mir meine Stellung, meine Zuhörer förmlich erkämpfen mußte. Denn an Ehlers hatte ich vom ersten Tage an keinen Freund. So schwer, wie man es nur Jemanden machen konnte, hat er es mir gemacht. Daß ich meist anderer Meinung war wie er, ist wahra, und daß ich um meine Meinung gefragt, dieselbe stets vertreten und geäußert habe auch. Hätte ich nicht stets einen festen Stamm von Zuhörern gehabt, deren Verkehr mich immer von Neuem aufrichtet, ich hätte die || erbärmlichen Verhältnisse nicht ertragen. Darf ich wol auf ein par Zeilen von Ihnen hoffen? Denn daß ich in einiger Aufregung bin, glauben Sie mir gewiß! Empfehlen Sie mich, bitte, Ihrer Frau Gemalin!
Ihr ganz ergebener
dankbarer
Otto Hamann. b
a korr. aus: war; b auf Rückseite Notiz von Haeckels Hand: I. Hamann | II. Semon | III. Kükenthal | IV. Vetter | V. Eysig | VI. Roux | VII. Marshall. | VIII. (Thiel) | IX. (Rawitz) | X Baur.