Carl Hauptmann an Ernst Haeckel, Mittelschreiberhau, 14. Dezember 1905

Mittel Schreiberhau, 14. December 1905

Lieber, hochverehrter Herr Professor

Ein Zeichen Ihrer Hand ist mir etwas so Liebes, dass Ich Ihnen sogleich herzlich danke und mich beeile, meinen Namen unter das Blatt zu setzen. Sie sind mir nicht böse, wenn ich es aufrichtig ausspreche, dass ich von Vereinigungen zu Zwecken geistiger Vertiefung nicht viel erwarte. Aber ich will doch herzlich gern dabei sein, wenn Ihr geliebter Name darüber steht.

Es war mir ein wirklicher Schmerz aus Ihrem Briefe zu lesen, dass Sie noch immer an’s Zimmer gebunden sind. Aber ich traue, dass die Sonne, deren echter Sohn Sie sind, wenn sie nun bald langsam wieder frühlinglicher || wärmt, Ihnen voll die gewünschte Genesung bringen wird.

Darf ich Sie zum Schluss bitten, zum Gruss beifolgende kleine Schrift anzunehmen und mir zu erlauben, Ihnen einige meiner Dichtungen zu übersenden. Vielleicht, dass Sie Ihnen in Ihrer nie ruhenden Arbeit eine kleine Ablenkung und Freude gewähren. Vielmals danke ich auch für die Granzowsche Schrift.

In getreulicher Verehrung

Ihr

Carl Hauptmann

Brief Metadaten

ID
30346
Gattung
Brief ohne Umschlag
Entstehungsland aktuell
Polen
Entstehungsland zeitgenössisch
Deutsches Reich
Datierung
14.12.1905
Sprache
Deutsch
Umfang Seiten
2
Umfang Blätter
1
Format
23,0 x 29,5 cm
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
EHA Jena, A 30346
Zitiervorlage
Hauptmann, Carl an Haeckel, Ernst; Mittelschreiberhau (Szklarska Poręba); 14.12.1905; https://haeckel-briefwechsel-projekt.uni-jena.de/de/document/b_30346