Wilhelm Keferstein an Ernst Haeckel, Göttingen, 28. Juni 1867
Verehrter Freund!
Schon seit einiger Zeit hatte ich von dem Glück gehört welches Sie jetzt wieder umgiebt und da Sie durch die Übersendung Ihrer Verlobungsanzeige mir das Recht geben Ihnen zu schreiben, so eile ich Ihnen meine und meiner Frau ganze und innige Theilnahme auszudrücken. Hoffentlich gehen Sie nun einem ruhigen und vollen Glücke entgegen: nichts würde mich und Ihre übrigen Freunde aufrichtiger und wahrer erfreuen. – Bitte grüßen Sie Ihre liebe Braut herzlich von uns: hoffentlich lernen wir sie bald auch persönlich kennen. ||
Vielen Dank für Ihre Mittheilung über Ihre beneidenswerthe Reise. Leider erlauben es meine Mittel nicht mich in solcher Weise aufs Durchdringendste anzufrischen, ich muß mich mit näheren Zielen begnügen und komme sogar kaum noch einmal nach Italien.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr
aufrichtig ergebener
W Keferstein
Göttingen
28. Juni 1867.