Wilhelm Keferstein an Ernst Haeckel, Göttingen, 8. März 1864
Göttingen 1864 März 8.
Liebster Freund!
Wie viel ich an Sie in Ihrem großen Schmerze denke brauche ich nicht weiter zu versichern. Ich bin mir bewußt völlig Ihre Trauer zu verstehen und zu theilen!
Heute wage ich es Ihnen Ihr Heft Johannes Müllers zurückzuschicken und bitte für diese Belästigung in dieser Zeit vielmals um Entschuldigung. Der Inhalt hat mich allerdings ganz a getäuscht! Ich hatte es schon eingepackt, als ich die Nachricht von Ihrem Unglück hörte: Ihre Zusendung der sehr schönen Sapphirina-||Arbeit, für die ich aufs Beste danke, giebt mir Muth das Heft nun abzuschicken.
Ende der Woche ist nun unser Semester zu Ende und ich denke mir dass sie sich dann ganz der Erholung widmen. Nach Ostern gehe ich vielleicht nach Berlin – sollten Sie dann da sein, würden Sie mir nicht ein paar Worte schreiben?
Ich will Sie heute nun nicht weiter stören. Leben Sie recht herzlich wohl, grüßen Sie Geuther und Bezold und bewahren Sie Ihre Freundschaft
Ihrem
aufrichtig ergebenen
W. Keferstein
a gestr.: t