Wilhelm Engelmann an Ernst Haeckel, Leipzig, 12. November 1874
WILH. ENGELMANN
LEIPZIG
Leipzig, 12. Novbr. 1874.
Verehrtester Freund!
Auf Ihren gestrigen Brief will ich Ihnen sogleich mittheilen, daß ich nur allein mit Herrn Van Rhyn über Ihre Entwicklungsgeschichte verhandelt habe, wie denn der Verleger, Appleton, sich nicht an mich gewandt hat, und sollte er noch schreiben, so verweise ich ihn an Herrn Van Rhyn. Ich sende daher auch nichts an Herrn Appleton, weder Cliché’s oder Tafeln. Die Cliché’s werden in ca 8–10 Tagen fertig sein, und kann bis dahin auch Antwort wegen der Tafeln aus New-York hier sein. Ob er solche dort anfertigen lassen will, oder ob ich hier die Tafeln drucken soll, weiß ich noch nicht. Soll das Letztere geschehen, so müssen, wegen den nun englischen Bezeichnungen, einige Tafeln || z. B. Tafel XII. ganz neu gemacht werden. Für alle diese Tafeln, per Druck und Papier habe ich die Preiße geschrieben, wie ich solche beinahe selbst hier bezahle und könnte Herr Van Rhyn zu dem sehr billigen Preiße sie dort gar nicht herstellen lassen. Von den Tafeln kann ich daher noch gar nichts drucken, bevor ich darüber nicht weiter unterrichtet bin.
Haben Sie schon die Kritik in „The Nature“ gesehen? Ich bekam solche aus London per Post zugesandt. Sollten Sie kein Exemplar erhalten haben, so steht das meinige zu Diensten. Auf die Besprechung von Dr v. Hartmann in der Rundschau bin ich sehr gespannt. Sollten Sie etwa Separatabdrücke erhalten, und könnten Sie einen entbehren, so wäre mir dieß sehr angenehm.
In freundschaftlicher Verehrung grüßt herzlich
der Ihrige
Wilh. Engelmann.