Wilhelm Engelmann an Ernst Haeckel, Leipzig, 15. Juni 1865
WILH. ENGELMANN
LEIPZIG
Leipzig, 15. Juni 1865.
Verehrtester Freund!
Gestern bin ich von der Hochzeit von Dr Ehlers zurückgekehrt und finde Ihren Brief vom 12. dieses den ich umgehend beantworte.
1.) Prof. Troschel in Bonn hat mir den Aufsatz über fossile Medusen noch nicht gesandt; in 3–4 Wochen kann derselbe mit der Tafel fertig sein.
2.) Ihren Aufsatz über Sarcode-Körper erhalten Sie in 14 Tagen mit der Tafel zur Revision. Herr Wagenschieber hat mich seit 8 Wochen mit der Tafel schmählich im Stiche gelassen!
3.) Das 2te Heft der Jenaischen Zeitschrift Bd. II. wird in diesen Tagen ausgesetzt, und bitte ich Sie mir den Text Anfang nächster Woche einzusenden, worauf || der Satz sofort beginnt, und ganz sicher im Laufe des Juli fertig ist, da Wagenschieber schon nächste Woche die Tafel senden will. Vor Ihrer Abreise soll Alles fertig sein und damit auch der Separatabdruck.
4.) Nun noch eine Bitte!
Herr Dr Th. Stark dort hat mir S. 225–230 der Zeitschrift noch nicht revidirt zurückgesandt; könnten Sie wohl Herrn Prof. Gerhardt unter freundlichster Empfehlung bitten, daß ich diese 6 Seiten, die ich an ihn am 25/5. sandte, recht bald zurückerhielte? Sobald ich solche erhalte, kann der betreffende Bogen gedruckt werden.
Von Bezold’s haben wir jetzt gute Nachrichten, nur vermißt meine Tochter das freundliche, heitere und gesellige Jenaer Leben noch sehr, wie wir die nun || doch größere Entfernung. [!]
Mit den besten Grüßen von den Meinigen, stets in freundschaftlicher Verehrung
Ihr
ergebenster
Wilh. Engelmann