WILHELM ENGELMANN
VERLAGSBUCHHANDLUNG
LEIPZIG, DEN 24. November 1906.
MITTELSTRAßE 2.
Hochgeehrter Herr!
Für Ihren geschätzten Brief vom 22. dieses verbindlich dankend, habe ich davon Kenntnis genommen, dass es in Ihrer Absicht liegt, von Ihrer „Anthropogenie“ eine Volksausgabe zu veranstalten. Ich bin sehr gern bereit, diesem Plane näher zu treten und halte es allerdings für sehr erwünscht, dass darüber eine mündliche Verständigung herbeigeführt wird. Vor allem würde es notwendig sein, dass ein Teil der Tafelabbildungen in Wegfall kommt, resp. die farbigen Tafeln möglichst beschränkta werden; auch die in Heliogravüre hergestell-||ten Tafeln würden sich wohl des Kostenpunktes wegen nicht verwenden lassen.
Die Erfolge, die die englische Uebersetzung Ihres Werkes in einer Volksausgabe erzielt hat, sind ja sehr ermutigendb, und würde ich es sehr dankbar begrüssen, wenn ich diese Ausgabe einsehen könnte, um mir danach ein Bild zu machen, wie wir es mit der deutschen Ausgabe zu halten gedenken. Der Chef meiner Firma, Herr Reinicke, ist sehr gern bereit, zu dem Zwecke persönlich zu Ihnen zu kommen, und bitte ich nur zu bestimmen, an welchem Tage Ihnen sein Besuch genehm ist, er wird es dann einzurichten versuchen, dem nachzukommen. Sonst würden Sie Herrn Reinicke auch am 23. oder 24. Dezember hier treffen, wenn Ihnen dies erwünschter sein sollte.
Ihrer geschätzten Antwort gern entgegensehend, verbleibe ich
In grösster Hochachtung
Wilhelm Engelmann.
Herrn
Prof. Dr. E. Haeckel,
JENA.
a korr. aus: beschränk; b korr. aus: ermuteigend