ALFRED KRÖNER
VERLAG
LEIPZIG, DEN 29. März 1910.
ROSS-STRASSE 7
Hochgeehrter Herr Geheimrat!
Ich erhielt Ihre frdl. Zeilen vom 22. dieses sowie das Manuskript Ihrer Arbeit „Die Wahrheit“. Ich habe den Eindruck, dass sie wohl geeignet erscheint, die scheußlichen Verleumdungen, welchen Sie ausgesetzt waren, gehörig zurückzuweisen und hätte in Ihrem Interesse nur den Wunsch, daß Sie sich in der Form stellenweise etwas mäßigen möchten.
Die Publikation übernehme ich gern. Da ich annehme, daß es Ihnen weniger um hohes Honorar als um weite Verbreitung der Broschüre zu tun || ist, so würde ich den Preis gern auf 1 Mark festsetzen und Ihnen die gleichen Bedingungen vorschlagen wie für Ihre Vorträge und Abhandlungen, Vertrag vom Juni 1908, also 600 Mark Honorar für die erste Auflage von 3000 Exemplaren, 200 Mark Honorar für je weitere 1000 Exemplare. Voraussetzung wäre dabei allerdings, daß der Umfang nicht zu stark würde. Haben Sie die Güte, mir mitzuteilen, ob Sie damit einverstanden sind. Das Manuskript habe ich an Dr. Schmidt weitergegeben.
Ich wünsche Ihnen gute Erholung im schönen Süden und verbleibe
In bekannter Verehrung
Ihr ganz ergebener
Alfred Kröner