EMIL STRAUSS VERLAG (A. KRÖNER)
Leipziga, den 9. September 1907.
Roßstr. 7.b
Hochgeehrter Herr Geh. Rat!
Auf der Durchreise nach Leipzig wollte ich Sie in Jena besuchen und hörte mit Bedauern von Dr. Schmidt, daß Sie kurz vorher abgereist waren.
Ich hätte gern über verschiedene Dinge mir Ihnen Rücksprache genommen und möchte Sie frdl. bitten, mir mitzuteilen, wann Sie wieder in Jena sein werden; wenn es mein Befinden zuläßt, werde ich dann hinüberfahren.
Die Vorräte von „Monismus“ und „Welträthsel“ Volksausgabe gehen wieder zu Ende; Sie sind wohl damit einverstanden, daß || von ersterem 2000, von letzteren 10000 Exemplare unverändert neu gedruckt werden und verzichten auf Übersendung von Korrekturbogen?
Nach Beendigung dieses Neudruckes möchte ich die „Welträthsel“ Volks Ausgabe neu setzen lassen, und zwar in neuer Orthographie, wie die „Lebenswunder“. Ich nehme dabei an, daß die Volksausgabe neben der neuen Taschenausgabe auch künftig bestehen bleiben soll, und wäre Ihnen dankbar, wenn Sie persönlich die Korrekturbogen sorgfältig durchsehen wollten; vielleicht nehmen Sie doch da und dort keine Änderungen, Striche oder Zusätze vor, wenn auch die Ausgabe (im Gegensatz zur Taschenausgabe) im allgemeinen unverändert bleiben soll? ||
Wird es wohl möglich sein, auch die neue Taschenausgabe in diesem Jahre noch herauszubringen? Ich nehme an, daß Ihnen für dieselbe die gleichen Honorarbedingungen genehm sind wie für die Volksausgabe und darf Sie wohl frdl. bitten, mir dies gefl. bestätigen zu wollen?
Die Sonderausgabe Ihres Vortrags „Freie Wissenschaft“ wollen wir doch auch in tunlichster Bälde erscheinen lassen? Gewiß werden Sie die Korrektur selbst lesen wollen? Haben Sie auch die Güte, mir Ihre Honoraransprüche bekanntzugeben.
In bekannter Verehrung
Ihr ganz ergebener
Alfred Kröner
a gestr.: STUTTGART, eingef.: Leipzig; b gestr.: REINSBURGSTRASSE 29, eingef.: Roßstr. 7.