Gustav Adolf Krauseneck an Ernst Haeckel, Triest, 12. September 1881
DR. KRAUSENECK
Triest, am 12 Sept. 1881.
Hochgeehrter Herr Professor!
In Abwesenheit meines Vaters will ich es nicht unterlassen, Ihnen mitzutheilen, daß in Folge der ausgebrochenen Cholera für alle Provinzen von Aden und dem rothen Meer in den Levantiner Höhen 7 – 14tägige Quarantaine decretirt wurde. Herr von Radonetz wünscht, Sie hiervon sofort benachrichtigt zu wissen, indem Ihnen diese Maß-||regel, wenn nicht in Ceylon und Bombay, so doch auf der Rückreise in Suez von nicht angenehmer Wichtigkeit sein könnte. –
Uebrigens bemerke ich, daß nach hiesigen guten Quellen die Cholera-Nachrichten sehr übertrieben sind.
Ebenso beauftragt mich Herr von Radonetz, Ihnen anzurathen, Ihre Kisten an die hiesige Speditions-Abtheilung des ö. u. Lloyd zu adressiren und von der erfolgten Aufgabe diese oder Radonetz selbst nebst den nöthigen Instruktionen zu verständigen. ||
Mein Vater wird in einigen Tagen sicher zurückkehren und werden wir Alle uns sehr freuen, Sie, geehrter Herr Professor, hier begrüßen zu können.
In größter Hochachtung
Ihr ganz ergebener
Dr. Krauseneck