Arnold Lang an Ernst Haeckel, Zürich, 31. Mai 1910
ZOOLOGISCH-VERGL. ANATOMISCHES LABORATORIUM
BEIDER HOCHSCHULEN.
ZÜRICH, DEN 31. Mai 1910
Verehrter Lehrer und lieber Freund!
Die schlechten Nachrichten, die Sie mir zukommen lassen, namentlich über Ihre Familie und Winkelmann haben mich tief betrübt. Seien Sie meiner lebhaften Sympathie versichert. Es tut mir so leid, dass Ihnen keine ungetrübtere Musse beschieden ist. Ich bitte Sie auch um Verzeihung dafür, dass ich Sie wegen meiner Ansprache belästigt habe. Ich war der irrtümlichen Meinung, die Ansprachen seien gedruckt worden. Bitte, bemühen Sie sich in der Sache nicht weiter!
Es geht auch mir in der letzten Zeit nicht besonders gut. Die Ferien verbrachte ich in meinem Häuschen am Langensee, das Sie hoffentlich bald einmal mit Ihrem Besuch beehren werden.
Mit den herzlichsten Grüssen in Dankbarkeit und Verehrung
Ihr Arnold Lang