Arnold Lang an Ernst Haeckel, o. O., Juli 1890
Hochverehrter und lieber Lehrer!
Diese wenigen Zeilen werden Sie hoffentlich noch im lieben Jena erreichen. Sie bezwecken, Ihnen die Schönheiten des Schweizerlandes in’s Gedächtniss zurückzurufen. Wir hoffen sicher auf Ihren Besuch. Meine Frau und ich gehen Ende nächster Woche in eine kleine Pension in den Bregenzerbergen (Mont Barry) Wir werden blos 8–10 Tage dort bleiben und dann wieder nach Zürich zur || Arbeit zurückkehren.
Nicht wahr, Sie kommen in die Schweiz und benachrichtigen uns zur rechten Zeit, damit Sie uns nicht entgehen? Bitte schön! Es wäre zu schön, wenn wir a einige Zeit zusammen in den Bergen sein könnten.
Die stimmungs- und poesievollen Grüsse von der Schweizerhöhe haben mich tief gerührt. In der reinen Luft der Alpen wird mich hoffentlich || die Muse zu nicht ganz unwürdigen Antworten begeistern.
Kükenthal danke ich für freundlichen, an seine alte Braut gerichteten Brief. Antwort folgt nächster Tage.
Ich bin jämmerlich abgehetzt.
Tausend Grüsse von Ihrem sehr getreuen und sehr ergebenen alten Ritter-Professor
Arnold Lang
Meine Frau und Rosa Lilia schicken Ihnen kindliche und enkelkindliche Grüsse!
a gestr.: zusam