Isidor Landau an Ernst Haeckel, Berlin, 22. September 1915
BERLIN W. 50, 22. Septbr. 1915
RANKE-STR. 22.
Ew. Exzellenz, innigst verehrtester Herr Prof.!
Unserem trefflichen Freund und Vorstandscollegen Bölsche wie mir wärea es ein Schmerz, wenn gerade Sie, Exzellenz, im Gedenkwerk des Goethebundes fehlten. Sehr beklagenswert wäre es aber auch deshalb, weil es aussehen könnte, als läge dieses Fehlen in der Tendenz des Werkes und in einer Rücksicht auf die Fürstlichkeiten oder Minister die unter den Mitarbeitenden vertreten sind. Zwei Zeilen von Ihnen, ein Wort, ein Spruch würden ja genügen! Daß die Beantwortung Ihrer Anfrage sich so sehr verzögerte – ich war im Juni verreist – erklärt sich daraus, daß || unser Bureau Ihr Schreiben schlechthin als „Zusage“ aufgefaßt und irrtümlich verzeichnet hat.
Mir, Exzellenz, ist der Anlaß willkommen, Sie der treusinnigen Verehrung zu versichern in der ich seit der Studentenzeit, seit mehr als vier Jahrzehnten, Ihnen anhänge und in der ich Sie begrüße als
Ew. Exzellenz allzeit
herzlich ergebener
I. Landau
a korr. aus: wären