Göttingen 8.XII.1889
Lieber Haeckel!
Sie haben vor geraumer Zeit schon die Freundlichkeit gehabt, mir durch Dr. Hamann Ihre Untersuchung über die Tiefsee-Hornschwämme zu übersenden. Ich komme erst heute dazu für dieses Geschenk Ihnen meinen Dank auszusprechen. Dass Sie diese eigenartigen Lebewesen, an denen ja auch wohl Fr. E. Schulze gescheitert ist, aufgeklärt haben, ist ein grosses Verdienst und erheblicher Gewinn für unsere wissenschaft, und es freut mich zu sehen, dass nun Ihre Phyemaria eine Aufklärung bekommen, auf deren Möglichkeit ich in meinen || Vorlesungen häufig hingewiesen habe.
Ich bin mit dem Abschluss einer Untersuchung über Pedicellineen beschäftigt, denke die Tafeln im Januar zum Lithographen geben zu können, und hänge dann von dessen Leistungsfähigkeit ab, bis zu welchem Zeitpunkt das Opusculum wird erscheinen können.
Mein Brief trifft Sie und die Ihrigen hoffentlich im besten Wohlsein; aus meinem Hause kann ich Gutes melden. Wollen Sie, bitte, gelegentlich Coll. Biedermann grüssen, dem
hoffentlich der helgolander Aufenthalt ebenso gut wie mir bekommen ist.
Mit wiederholtem Dank und herzlichem Gruss
in alter Freundschaft
Ihr
E. Ehlers