Heinrich von Eggeling an Ernst Haeckel, Jena, 31. März 1909
Jena 31/ III 09
Liebster Freund!
Hochbeglückt durch Ihre so warmen Worte danke ich Ihnen von Herzensgrund!
Wie Sie mit mir, so fühle ich ganz mit Ihnen die Bedeutung des heutigen Tages für uns Beide und mit nicht minder herzlichen Wünschen begleite ich Sie in die kommenden Tage unseres Lebensabends. –
Gern spräche ich Ihnen mündlich aus, wie lebhaft ich mich heute des Tages und der Stunde erinnere, zu welcher Sie mich beim Antritt meines Amtes begrüßten, und wie dankbar ich der freundschaftlichen Gesinnung erinnere, die Sie mir je und je in unvergleichlicher Weise gezeigt haben! – ||
Heute sehr in Anspruch genommen durch Erledigung der letzten Geschäfte kann ich nicht mehr schreiben und nicht zu Ihnen kommen. Morgen aber, wenn irgend möglich, werde ich mich bei Ihnen einfinden; doch erst gegen Abend. Meine Frau und ich bedauern so sehr, dass Sie noch immer leidend sind! Möchten Sie doch diese Leiden schnell überwinden!!
In Treue
Ihr
herzlichst ergebener
Eggeling