Heinrich von Eggeling an Ernst Haeckel, Jena, 1. Januar 1909
Jena 1/ I 1909
Lieber Freund!
Nehmen Sie meiner Frau und meine herzlichsten Glückwünsche zum neuen Jahre freundlich auf und, bitte, sprechen Sie dieselben Ihrer hochverehrten Frau Gemahlin aus! Ich habe gestern beständig Ihrer gedacht und immer noch gehofft, Sie, wie seit vielen Jahren an Sylvester gewohnt, bei mir eintreten zu sehen. Und welche Freude wäre es mir gewesen, Sie zu sehen, wenn ich auch || leider Ihre liebe Stimme noch nicht wieder vornehmen kann! Da brachte mir Heinrich Abends Ihre Grüße und die Nachricht, dass Sie noch bei Geh-Versuchen sind. So muß ich bezüglich des Wiedersehens mich noch gedulden. Von ganzem Herzen wünsche ich, daß Sie bald wieder ganz Herr der Unterthanen sind und frisch und fröhlich umherspazieren. Nochmals: ein recht gutes Jahr! Bleiben Sie mir auch ferner gut!
Treu ergeben
Ihr
Eggeling