Merkel, Christiane

Christiane Merkel an Ernst Haeckel, Merseburg, 15. August 1862

Merseburg den 15ten Aug. 62.

Werthester Herr Proffessor!

Zu Ihrem Hochzeitsfeste bringe auch ich, Ihnen und Ihrer lieben Fräulein Braut meine herzlichsten Glückwünsche. Der liebe Gott schenke Ihnen Glück, Seegen, Gesundheit und alles Gute, und immer einen so heitern frohlichen [!] Sinn, wie bisher.

Wie sehr ich mich gefreut habe, daß Sie mich auf Ihrer Durchreise mit Ihrem Besuch beehrten, kann ich Ihnen nicht beschreiben; nur das thut mir jetzt noch leid, daß ich nicht daran gedacht hatte Ihnen zu sagen, daß Reg. Rath Karos nicht mehr in der Altenburg wohnen.

Schon vor 2 Jahren, oder noch länger sind sie in den grünen Hof gezogen, wenn die’s erst vor Kurzem geschehen wäre, würde ich wohl eher daran gedacht haben. Ich hatte rechte Angst um Sie, weil Sie || durch das rasche Gehen so sehr erhitzt waren und gleich darauf nach der Eisenbahn gehen mußten, und mein herzlichster Wunsch ist, daß es Ihnen nur nicht geschadet haben möge.

Ich bin so frei Ihnen beifolgend ein kleines Andenken zu übersenden, und bitte es freundlich anzunehmen.

Mit der Bitte Ihre Frl. Braut, Ihre lieben Eltern, Ihren Herrn Bruder und Frau Schwägerin bestens von mir zu grüßen, grüßt auf das herzlichste

Ihre

ergebenste

Ch. verw. Merkel.

 

Letter metadata

Verfasser
Empfänger
Datierung
15.08.1862
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
A 25264
ID
25264