Friedrich von Hellwald an Ernst Haeckel, Cannstadt, 24. August 1873
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Cannstatt bei Stuttgart,
24. August 1873
Hochverehrter Herr Professor!
Welche ausserordentliche Freude mir Ihr werther Brief vom 20. des Monats bereitet hat, brauche ich kaum zu sagen. Ich spreche Ihnen zunächst meinen innigen Dank für die Sendung Ihrer „Schöpfungsgeschichte“ aus, die mir im „Ausland“ willkommenen Anlass bietet, Ihren verehrten Namen zu nennen. Was die französische Schrift anbelangt, so werde ich mir erlauben, gleichfalls im Ausland darauf hinzuweisen und dieselbe nach gemachtem Gebrauche wieder dankend zu retourniren.
Von dem glücklichen Ausgange Ihrer Orientreise sprach mir schon Professor Neumann, den ich seither wieder in Wien gesehen habe. Es bedarf wohl nicht der Versicherung, dass Ihnen mein Ausland wann immer zur Verfügung steht.
Mein Conterfei hätte ich gerne sogleich mitgeschickt, doch mahnt mich dieb freundliche Sendung des Ihrigen an die Pflicht, c mich neu aufnehmen zu lassen, da mir meine Photographien ausgegangen sind. Ich werde dieses Geschäft in Kürze besorgen und Ihnen dann sofort ein Exemplar zuschicken. Genehmigen, hochverehrter Herr und Gönner, den Ausdruck meiner unbegrenzten Verehrung.
Baron von Hellwald
a gestr.: FRIEDRICH V. HELLWALD. REDACTION DES „AUSLAND.“ AUGSBURG; b gestr.: Ihre; eingef.: die; c gestr.: mir