Ludwig Plate an Ernst Haeckel, Jena, 29. April 1912
Zoologisches Institut
und phyletisches Museum
der Universität Jena
Jena, den 29/4 1912
Hochgeehrte Excellenz!
Es ist sehr freundlich, dass Sie meinen Namen auf die Ehrentafel bringen wollen, aber ich bitte davon abzusehen, solange ich selbst lebend noch in Jena wirke. Wenn jemand sich selbst bei Lebzeiten in irgendeiner Form ein Denkmal setzt, so weckt er damit nur den Spott der Gegner, welche dann Grund haben, sich über die Eitelkeit des Betreffenden lustig zu machen. Damit hat es Zeit, bis ich lebend oder tot Jena verlassen habe. || Unter die zur Einweihungsfeier am 21. Mai zu versendenden Einladungen würde ich als Unterschrift gern setzen:
E. Haeckel. L. Plate
falls Sie damit einverstanden sind. Morgen (Dienstag) bekomme ich die Korrektur der Karten und bitte freundlichst mir bis dahin durch Pohle Nachricht zu schicken, ob Sie damit einverstanden sind.
Hochachtungsvoll
L. Plate. ||
Kennen Sie die nähere Adresse von
Roetzsche, Dresden
Alfred Segall, Berlin?
Ich fürchte, die Karten kommen sonst zurück.