Eduard Pechuel-Loesche an Ernst Haeckel, Jena, 9. Juli 1888
Jena, 9 Juli 1888
Verehrter Herr Professor!
Von den eifrigen Kamerunern ist schon wieder eine Kiste angemeldet, diesmal mit Inhalts-Angabe: Skelett und Fell eines Gorilla oder Ntschego. Vorgestern von Hamburg abgesendet, wird sie bald hier sein. Ich darf Ihnen dann wohl melden, wann Pohle die Sendung von dem Steueramt abholen kann.
Außerdem ist mir, wie es scheint || ein in Erfüllung meines Wunsches von Weißenborn für mich erworbenes Kanu, nach langen Erwägungen vom Bundesrath nicht Bastian, sondern mir zugesprochen worden, daß ich es gegen Ersatz der Frachtkosten, bei Bastian abholen lassen kann.
Ich möchte nun nicht die gewiß theure Fracht aus meiner Tasche bezahlen, und fürchte, daß die hiesige ethnologische Sammlung nicht über genügende Mittel verfügt, die || Transportkosten zu tragen. Oder vermag sie es doch? Wenn nicht, so hoffe ich ganz in Weißenborns Sinne zu handeln, indem ich das werthvolle Stück dem großen und wohlhabenden Museum für Völkerkunde in Leipziga überweise.
Mit verbindlichen Grüßen
Ihr sehr ergebener
Pechuel-Loesche
a eingef.: in Leipzig