Gustav Herold an Ernst Haeckel, Frankfurt am Main, 4. Dezember 1905

Frankfurt a/M d. 4/12 1905.

Sehr verehrter Herr Professor!

Ihrem Wunsch gemäß ließ ich die Rechnung für die 2 verschickten Büsten an das Zoologische Institut in Jena abgehen.

Ich ließ neue Kisten machen und verpackte die Köpfe selbst. Heute erhielt ich von dem Spediteur die Spesenberechnung.

Den beinahe doppelten Preis der Fracht nach Rovigno erklärte er durch die Theure der italienischen Bahnen.

Ich lege die Aufzeichnungen des Spediteurs bei.

Ich dankte Herr Dr. Breitenbach für die Anfrage und bejahte sie: auch meinen Namen in || den Aufruf zur Bildung eines Monistenbundes zu setzen.

Selbstverständlich wünsche ich als Mitglied des Bundes einzutreten.

Er wird nicht nothwendig sein Herrn Dr. Heinrich Schmidt in Jena das Formular unterschrieben zuzuschicken?

Was hat der „Urania-Mejer“ in einem Werkchen für Unsinn über die Entstehung des Lebens auf der Erde geschrieben, indem er die Urzeugung leugnet und Keime annimmt die den Aether durchschwirren mit || Lichtgeschwindigkeit?

Es ist kaum glaublich, daß er so Zeug selbst glaubt; doch habe ich gefunden, daß in seinem Werkchen alles Gute gestohlen oder vielmehr Andern nachgeschrieben ist.

Herr Dr. Breitenbach ist ein ausgezeichneter und wahrer Verfechter der Anthropogenie etca, man gewinnt ihn immer lieber, je mehr man Ihre Biographie von ihm liest.

Ich möchte hoffen, daß Sie sich baldigst wieder ganz erholt haben! In größter Verehrung grüßt Sie hochachtungsvoll & herzlich Ihr

Gust. Herold

a eingef.: der Anthropogenie etc

Brief Metadaten

ID
21138
Gattung
Brief ohne Umschlag
Entstehungsort
Entstehungsland aktuell
Deutschland
Entstehungsland zeitgenössisch
Deutsches Reich
Datierung
04.12.1905
Sprache
Deutsch
Umfang Seiten
3
Umfang Blätter
2
Format
14,4 x 22,6 cm
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
A 21138
Zitiervorlage
Herold, Gustav an Haeckel, Ernst; Frankfurt am Main; 04.12.1905; https://haeckel-briefwechsel-projekt.uni-jena.de/de/document/b_21138