Ernst Reimer an Ernst Haeckel, Berlin, 21. November 1878
Buchhändler
G. Reimer in Berlin.
S. W. Anhaltische Str. 12.
Berlin 21. November | 1878
Lieber Ernst
Gleich nach Empfang Deines lieben Briefs und der Photographien haben wir an den Kupferstecher A. Weger nach Leipzig geschrieben um anzufragen, ob er den Stich übernehmen könne und erwarten in den nächsten Tagen zustimmende Antwort.
Deine beiden Stempel werden erst in 2–3 Wochen fertig sein können und sollen || 10–12 M. pro Stück inclusive Portokosten kosten.
Die bei unserer lieben Schwiegermutter in immer schnellerer Folge sich wiederhohlenden Schlaganfälle halten auch uns in großer Sorge und Aufregung und lassen uns außerdem fürchten, daß Clara von der dauernden Sorge und der anstrengenden Pflege in bedenklicher Weise mitgenommen werden und plötzlich einmal selbst || erkranken wird. Mit meiner Photographie kann ich nicht mehr aufwarten, die wenigen Exemplare welche ich Anfang dieses Jahres bei Gelegenheit meines Buchhändler Jubiläums mußte anfertigen lassen, haben meine Kinder schon im Uebrigen verbraucht.
Viele Grüße an Deine liebe wilde Frau von Deinem
treuem Ernst Reimer