Ernst Reimer an Ernst Haeckel, Berlin, 6. Mai 1876
Georg Reimer.
Berlin. S.W.
Anhaltische Strasse 12.
Berlin 6/5.76 | Abends
Lieber Ernst
Das gebundene Exemplar auf Velinpapier Deiner neuen Brochure habe ich, wie Du wünschtest nach Bremen und Hach eingeschrieben franco abgeschickt, brochirte Exemplare konnte ich noch nicht beilegen weil der Umschlag noch zu drucken ist; guter sicherer Druck für die Velinexemplare läßt sich nicht wie Zeitungssachen über Nacht herstellen, so ist auch heute erst der letzte Bogen des Velinexemplars aus der Glättpresse gekommen, kaum noch rechtzeitig genug um geheftet, vergoldet und in den vorher fertig a gemachten || Deckel eingehängt zu werden.
Die erste Rate Deiner Freiexemplare schicke ich Dir Morgen spätestens Uebermorgen p. Kreuzband.
Daß Deine liebe Agnes mit nach Nauheim reisen will freut uns ungemein, hoffentlich ist sie wieder wohl und nicht mehr bettlägerig; hoffentlich geht es auch bei Huschkes gut meine Frau ist sehr in Sorge wegen der solange ausgebliebenen Nachrichten.
In drei Wochen will ich nach Karlsbad ich rechne sehr darauf daß dies uns heilsam sein| wird, meine Kopfschmerzperioden werden immer anhaltender, und werden mich noch arbeitsunfähig machen wenn mir nicht baldige Hülfe wird.
Herzlichsten Gruß
von Deinem treuem
E Reimer
a gestr.: gedruckten