Ernst Reimer an Ernst Haeckel, Berlin, 31. Dezember 1889
Verlagsbuchhandlung
Georg Reimer in Berlin.
S. W. Anhaltische Strasse 12.
Sylvester Abend 1889
Lieber Ernst
Ich wollte eben meine Federspitze nach Jena richten als ich Deine freundliche Correspondenzkarte bekam. Dafür danke ich als Vater der Family Dir recht sehr und wünsche dann, daß Euch wenn das Influenza Lazarett beseitigt recht gesunde und frohe Tage im neuen Jahr kommen mögen.
Unser Weihnachtsfest war in Anwesenheit des Bräutigams noch ganz munter. Die Grippe schien uns nichts mehr anhaben zu wollen, aber bald bekam Else als Grippen-Nachtrag ein Halsgeschwür, das sie aber nach 2 tägigem || Zubettsein schon beseitigt hat. Nun hat auch meine liebe Frau diea in der Vorstellung daß sie unabkömmlich sei, sich nach 3 Tage langem Hinquälen nun doch noch hinlegen müssen. Hoffentlich kommt sie bald und leicht davon.
M. 888 – hat mir Julius Haeckel gestern gebracht und ich habe dafür die Rechnung quittirt.
Auch die beiden Buntdruckbilder für Else habe ich gestern bekommen, deren Einrahmung ich nach unserer Verabredung besorgen lasse.
Viele Grüße von allen mit besten Wünschen
Dein treuer Ernst Reimer
a eingef.: die