Ernst Reimer an Ernst Haeckel, Berlin, 24. August 1889
Verlagsbuchhandlung
Georg Reimer in Berlin.
S. W. Anhaltische Strasse 12.
Berlin 24. August 1889
Lieber Ernst
Wenn Du in den nächsten 8 Tagen mir etwa zu schreiben haben solltest, dann thue das – bitte – geschäftlich an die Adresse meiner Buchhandlung. Ich will nämlich morgen auf höchstens 8 Tage in den Harz reisen in der Hoffnung, der noch ausgebliebenen, mir aber sicher in Aussicht gestellten glänzenden Nachwirkung des Kissinger Brunnens nun durch Faulenzerei in schöner Waldesluft etwas früher zum Durchbruch zu verhelfen.
Hoffentlich ist Dein Zustand jetzt schon etwas erträglicher. Sollte er aber schon wieder ganz gut sein, sollten Deine Schmerzen || schon völlig geschwunden sein, dann mußt Du nicht desto weniger Deine Badereise machen. Du mußt auf jeden Fall zur Verhütung neuer Anfälle eine ordentliche Kur gewissenhaft gebrauchen, das bist Du Dir und den Deinen schuldig.
Mit den besten herzlichen Wünschen für Dein und der Deinen Wohlergehen und mit vielen Grüßen an Agnes und die Kinder
treulichst Dein Ernst R.