Ernst Reimer an Ernst Haeckel, Berlin, 7. August 1889
Verlagsbuchhandlung
Georg Reimer in Berlin.
S. W. Anhaltische Strasse 12.
Berlin 7. August 1889
Mein lieber Ernst
Gestern bekam ich Deine neueste Manuscriptsendung. Es thut mir schrecklich leid, daß die neue Auflage Dir so sehr viel Zeit und Mühe kostet, und das nun gerade im Sommer, wo jeder der in Jena wohnt, es nicht den ganzen Tag über in seinen 4 Pfählen aushalten kann. Ich hoffe aber, daß Du Freude an Deiner Arbeit hast, und daß Du im Schwarzwald mit gutem Wetter so belohnt werden wirst für Deine jetzigen Anstrengungen, wie ich Dir dafür danke.
enn nur Deine liebe Agnes ihr quälendes Leiden vor Eurer Abreise völlig überwunden haben möchte, damit Ihr Alle Euch frisch und froh auf den Weg machen könnt. ||
Nun noch vielen Dank für die lange, 14 Tage dauernde Herberge, die Ihr Lieben in berühmter Liebenswürdigkeit und Gastfreundschaft meiner Frau und Tochter gegeben habt.
Und schließlich noch die Anfrage, ob ich Deine neuste Jenenser Photographie mir aneignen darf. Du würdest mir damit eine große Freude machen. Die Riffarthsche Heliogravüre wird nun wohl bald im Andruck fertig werden.
Nochmals vielen Dank mit besten Wünschen für Eure Reise, und für Agnesens baldige völlige Genesung, die ich herzlich grüßen lasse.
Dein treuer Ernst Reimer