Ernst Reimer an Ernst Haeckel, Berlin, 18. Februar 1889
Georg Reimer in Berlin.
S. W. Anhaltstr. 12.
Berlin 18. Februar | 1889
Liebster Ernst
Diese Drucksachen kann ich Dir nicht einfach unter Kreuzband ohne Begleitschreiben schicken. Ich muß dabei für mich und als pater familias für meine ganze Familie pater peccavi sagen. Du giebst uns an Deinem Geburtstag die Ehre und keiner von uns gedenkt Deiner Geburt; erst von meiner Schwester wurden wir daran erinnert, daß Du am 16ten Februar geboren bist.
Wie ich Dich kenne, wirst Du mein lieber Alter uns deshalb nicht gezürnt haben, aber wir selbst haben uns gezürnt || zürnen uns noch, und fühlen uns für unsere Vergeßlichkeit bestraft mit unserer hinterherigen Bestürzung; wir bringen nachträglich Dir unsern allerschönsten Glückwunsch allerherzlichst dar und werden heute Mittag Deiner noch besonders gedenken.
Wir alle grüßen Dich, Deine liebe Agnes und Deine Töchter tausend mal
Dein treuer Ernst Reimer