Ernst Reimer an Ernst Haeckel, Berlin, 25. September 1866
Berlin 25. 9. 66
Lieber Ernst
Du erhältst hier beifolgend Vorwort, Widmung und Inhaltsverzeichniß des ersten Bandes zur Correktur, das zum zweiten Bande kann ich Dir in 2-3 Tagen schicken, wenn aber für letzteres Deine Zeit zu knapp ist, so wollen wir hier für genaueste Correktur sorgen und ich unterlasse die Sendung, wenn Du Dich damit einverstanden erklärst. In der beifolgenden Mappe findest Du die gewünschten Umschläge-Cartons zu Deinen 24 Freiexemplaren; sie werden später bedruckt und Du findest auf einem darauf liegenden Umschlag-Modell den geeignesten [!] Platz für Deine Dedikationen. Der Tod Deiner || lieben Schwägerin hat uns Alle auf das Tiefste betrübt und mit regstem Mitleid für Euch Alle erfüllt. Deinen lieben alten Vater sahen wir hier freudiger frischer und lebendiger, als wir a nach diesem schweren Schlage glaubten, und denke Dir der gute liebe Mann kam noch die drei hohen Treppen zu uns herauf gequält um meiner Frau die Grüße ihrer Mutter zu bestellen. Marie war außer sich vor Rührung und hätte ihn bald gescholten.
Daß Du an Dreien Deiner Studenten Reisegefährten findest ist ja ein hübscher Zufall, über den wir uns Alle freuen, in der sicheren Erwartung, daß die 3 jungen Leute Dir helfen werden frischen Muth und heiteren Sinn oben auf || zu halten.
Vater der vor acht Tagen von seiner Reise recht befriedigt zurückgekehrt läßt Dich bestens grüßen. Er kam heute nicht dazu Dir zu schreiben.
Mit bestem Gruß
treulichst Dein Ernst Reimer
a gestr.: als