Georg Ernst Reimer an Ernst Haeckel, Berlin, 27. März 1868
Berlin 27. März 1868
Lieber Ernst,
Vielen Dank für Deinen Brief und die guten Nachrichten über Euer Befinden. – Mit Deinen Vorschlägen wegen der Figuren bin ich ganz einverstanden und schicke Dir hierbei die 6 zu lithographirenden zurück. Nur widerrathe ich die Lithographie in den Text d. h. auf dasselbe Papier und so daß auf der Rückseite der Abbildungen Text kommt zu drucken. Wenn die Abdrucke gut werden sollen müssen sie auf stärkeres, zum lithographischen Druck geeignetes Papier gedruckt werden das auf der Rückseite frei bleibt. Ich sehe auch keinen vernünftigen Grund dafür warum die Abbildungen auf die Textbogen gedruckt werden sollen wenn sie doch 2 Seiten für sich einnehmen. Die Erklärung kann man doch auf die eine Tafel bringen entweder geschrieben oder auch von Typendruck auf den Stein übergedruckt. a Der || Lithograph wird damit schon Bescheid wissen. Die übrigen 6 Zeichnungen will ich nach Deinem Wunsch an Flegel in Leipzig schicken. Zwar würde sie der Holzschneider der die Stücke zu Billroth geschnitten hat (Pfnor in Darmstadt der auch die Dir vielleicht bekannten zu Leydig’s Histologie gemacht hat) sicher ebenso gut herstellen als Flegel, da er aber grade anderes für mich zu thun hat und mich schon warten läßt, will ich sie lieber nach Leipzig schicken.
Wenn Frommann wirklich im Juli mit dem Druck fertig wird, was ja allerdings bei dem nicht schwierigen Druck leicht möglich sein wird, so würden wir doch mit der Versendung noch warten müssen, denn im Juli kann man ein Buch der Art nicht in die Welt schicken, wenn man sich nicht den Absatz ganz verderben will.
Bei uns ist Gott Lob Alles wohlauf.
Mit herzlichen Grüßen
Dein G Reimer
a Einfügung auf dem linken Rand der ersten Seite: Die Tafel muß … eingeheftet werden.