Georg Ernst Reimer an Ernst Haeckel, Berlin, 14. April 1866
Berlin 14 April 1866
Lieber Ernst,
Aus einem eben erhaltenen Brief von Frommann sehe ich daß Du glücklich wieder in Jena angelangt bist. Frommann schickt mir eine Druckprobe, die in der Hauptschrift mit der unsrigen ganz übereinstimmt. Dagegen weicht zwar die mittlere Schrift die sogenannte Bourgeois (sprich Setzerisch Borges) im Schnitt und im Kegel etwas ab, indessen ist das unwesentlich und ich bin daher ganz einverstanden, daß der 2te Band den Frommann bei 30 Bogen bis Anfang August fertig zu schaffen verspricht dort gedruckt wird. Er schreibt von 2000 Auflage. Das ist wol nur ein Mißverständniß, die Auflage ist nur 1000. – Seine Bourgeoisschrift ist auf demselben Kegel gegossen wie die größere Corpusschrift so daß in der Zeilenanzahl nichts gewonnen wird wenn einzelne Absätze aus der ersteren gesetzt werden, und dabei nur soviel gewonnen wird als die Schrift in der Zeile, weil sie etwas schmaler ist, enger läuft. Du wirst also gut thun nur da die Bourgeoisschrift nehmen zu lassen, wo es der Ueberschneidung wegen wünschenswerth ist, Raum wird dabei sehr wenig gewonnen. Ich lege ein paar Zeilen an Frommann ein, die Du wohl so gut bist ihm zukommen zu lassen.
mit herzlichen Grüßen
Dein
G Reimer