Reimer, Georg

Georg Ernst Reimer an Ernst Haeckel, Berlin, 12. März 1866

Berlin 12 März 1866

Lieber Ernst,

Mit Deinem Brief vom 9ten habe ich weiteres Manuskript richtig erhalten und werde dafür sorgen daß es jetzt auch Deinen Wünschen entsprechend mit dem Druck vorwärts geht. Wenn dieser bisher nur sehr langsam vorgeschritten ist, so lag das hauptsächlich an dem geringen Vorrath an Manuskript, wobei sich die Setzer gerne durch Nebenarbeiten sicher zu stellen suchen daß sie nicht spazieren zu gehen brauchen. Der letzte volle Bogen der aus dem bis dahin von Dir eingeschickten Manuskript fertig gemacht werden konnte ist gerade an demselben Tage d. h. vorgestern, an welchem Deine neue Manuskriptsendung eintraf, zur Correctur an Dich abgegangen und Du wirst ihn inzwischen erhalten haben. Wie gesagt, es soll jetzt rascher gehen, bringe nur auch wenn Du herkommst gleich weiteres Manuskript mit; dann werden die Setzer mit um so besserer Zuversicht fleißig || dabei bleiben. Die Einlage an Deine Eltern ist gleich besorgt. Mit Tante Bertha geht es ja leidlich und auch von Potsdam haben wir gute Nachrichten. –

Hier im Hause ist wieder eine Verlobung vor sich gegangen; eine Tochter von Frau Jonas, Marie, hat sich vorgestern mit einem Wittwer dem Abgeordneten v. Benda verlobt und weil er auf längere Zeit nach Italien reisen will, soll nächsten Sonntag schon die Hochzeit sein. Daß sich vor 14 Tagen zur großen Freude seiner Eltern auch Heinrich Hirzel verlobt hat hast Du vielleicht schon gehört. Die Braut ist die Tochter eines Leipziger Kaufmanns Marie Rosenstock, keine Jüdin und ein sehr liebenswürdiges Mädchen

mit herzlichen Grüßen

Dein G Reimer

 

Letter metadata

Verfasser
Empfänger
Datierung
12.03.1866
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
EHA Jena, A 20997
ID
20997