Georg Ernst Reimer an Ernst Haeckel, Berlin, 12. Februar 1862
Berlin 12 Febr. 1862
Lieber Ernst,
Da auf Bogen 25 viel von Dir corrigirt und hinzugefügt ist schicke ich Dir denselben hiebei mit Bogen 26 und dem veränderten Titel noch zur Revision. Die erste Hälfte würde dann also mit pag. 193 abzuschließen und diese Seite für die 4 Exemplare besonders abzudrucken sein. Das ist doch auch Deine Meinung, daß nicht der ganze Bogen 25 zu dieser ersten Hälfte gezogen werden soll? Soll ich Dir diese 4 Exemplare hier cartoniren lassen oder willst Du sie roh haben? Auf dem Titel habe ich die fetten Zeilen, die sich nicht schön ausnehmen durch andere ersetzen lassen, wodurch freilich Dein Name weniger heraussticht, und die Zahl 35 damit eine etwas längere Zeile hinein kommt mit Buchstaben setzen lassen. Bei der Ueberschrift vom IVten Abschnitt würde es besser aussehen wenn die Zahl IV oben darüber stünde oder wenigstens soweit links gerückt würde, daß Betrachtungen in der Mitte zu stehen kommt.
Herrn Schellenberg habe ich schrift-||lich und mündlich getreten und er hat heute Nachmittag abgeliefert sogar auch noch Tafel 29 und 34, so daß nun Tafel 1 bis 29 für die 4 Exemplare bereit liegen.
Daß sich vor einigen Tagen meine Schwägerin Lisbeth, Siegfrieds Wittwe mit dem Sohn vom Prediger Sydow (Lieutenant in der Artillerie) verlobt hat hast Du vielleicht schon erfahren. Er ist ein liebenswürdiger braver Mensch und es ist ihr in ihren jungen Jahren nach so kurzer Ehe dies Glück recht zu gönnen.
Sehr erschreckt hat uns vorgestern der ganz plötzliche Tod der Frau Johanna Zimmermann, sie war noch Sonnabend gegen Abend bei meiner Mutter ganz heiter gewesen hat den Abend noch bis 11 Uhr Freunde bei sich gehabt und ist in der Nacht um 3 Uhr am Herzschlag gestorben.
Meine Schwester Adelheid ist heute mit ihrer Tochter Marie nach Leipzig zu Hirzels gereist und will Montag zurückkommen.
Mit herzlichem Gruß
der Deinige
G Reimer