Rothe, Karl

Karl Rothe an Ernst Haeckel, Weimar, 7. Juli 1905

Weimar 7. Juli 1905.

Sehr verehrter Herr Professor!

Über Ihre Berliner Vorträge, mit denen Sie einen so großartigen Erfolg erzielt haben, hatte ich in Tagesblättern manches gelesen; es waren aber im Ganzen doch nur Bruchstücke Ihrer Darlegungen, kurze u. dürftige Inhaltsan-||gaben u. dergl. Um so mehr bin ich nunmehr erfreut, die hochinteressanten Vorträge ihrem ganzen Inhalt nach u. im Wortlaut kennen zu lernen. Ich spreche Ihnen deshalb für Ihre freundliche Sendung meinen verbindlichsten Dank aus. Zugleich allerdings auch mit dem Ausdruck meines lebhaften Bedauerns || wegen des Unfalles, den Sie erlitten haben. Hoffentlich haben Sie keine Schmerzen u. sind Sie bald wieder ganz hergestellt; meine besten Wünsche für Ihr Befinden sind es, die ich Ihnen zugleich auch als Abschiedsgruß zurufe. Morgen wollen wir nämlich auf einige Wochen in die Tiroler Berge reisen; meine Frau will, || wie üblich, wieder etwas malen; außerdem wollen wir einige Bergtouren machen.

Mit den besten Empfehlungen für Ihre Frau Gemahlin verbinde ich herzliche Grüße für Sie, hochverehrter Herr Professor, und verbleibe mit der Versicherung meiner aufrichtigen Verehrung

Ihr

ganz ergebener

Rothe.

Weimar

den 7. Juli 1905.

 

Letter metadata

Verfasser
Empfänger
Datierung
07.07.1905
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
EHA Jena, A 20697
ID
20697