Julius Rodenberg an Ernst Haeckel, Berlin, 27. August 1881
DEUTSCHE RUNDSCHAU.
VERLAG UND EXPEDITION:REDACTION:
GEBRÜDER PAETEL.DR. JULIUS RODENBERG.
BERLIN, W., LÜTZOWSTR. 2.BERLIN, W., SCHELLINGSTR. 16
BERLIN, W., DEN 27. August, 1881.
Verehrtester Herr Professor!
Ich baue auf Ihre mir so oft schon bewiesene Freundlichkeit, indem ich Sie bitte, den Rücksichten, die ich als Herausgeber der „Rundschau“ zu nehmen habe, den letzten Passus Ihrer Entgegnung zu opfern. Sie haben gewis Recht zu Dem, was Sie darin sagen; aber versetzen Sie sich in meine Lage des Prof. du Bois-Reymond gegenüber, wenn der Satz in meiner Zeitschrift erscheint. Die Schärfe desselben ist mir erst aufgefallen, als ich das Blatt ina die Druckerei gab. Die Entgegnung würde Nichts an objectiver Bestimmtheit verlieren, wenn diese persönliche Bemerkung auch fortbliebe; Sie würden einstweilen mit allem Nachdruck Ihren Standpunkt gewahrt u. den Angriff zurückwiesen haben, ohne mich in weitausfahrende Unannehmlichkeiten zu verwickeln, wofür ich Ihnen gar nicht dankbar genug sein könnte. Zudem liegt, was Sie in den angestrichenen Zeilen direct sagen, implicit bereits in dem vorhergehenden Citat ausgedrückt – ich hoffe deswegen, keine Fehlbitte gethan zu haben!
Mit herzlichem Gruß
Ihr
aufrichtig ergebener
Julius Rodenberg.
a korr. aus.: zur