Julius Rodenberg an Ernst Haeckel, Berlin, 25. Juli 1881
DEUTSCHE RUNDSCHAU.
VERLAG UND EXPEDITION:REDACTION:
GEBRÜDER PAETEL.DR. JULIUS RODENBERG.
BERLIN, W., LÜTZOWSTR. 2.BERLIN, W., SCHELLINGSTR. 16
BERLIN, W., DEN 25. Juli 1881.
Hochverehrter Herr Professor!
Eben lese ich beiliegende Correctur eines für das Septemberheft bestimmten Aufsatzes von Emil du Bois-Reymond, u. finde darin zu meinem Schrecken auf S. 2 u. 5 einen Angriff gegen Sie, der mir vorher entgangen war, da ich das MS gleich in die Druckerei gab. Was ich gethan hätte, wenn ich sie früher bemerkt, ist unnütz zu erörtern; jetzt ist die Fatalität nicht abzuwenden u. ich kann nur darauf bauen, daß Sie großherzig genug sind, nicht mich dafür verantwortlich zu machen. Zu einer Entgegnung, falls Sie eine solche beabsichtigen, stelle ich Ihnen das nächste Heft u. jeden beliebigen Raum darin zur Verfügung – dasselbe Heft (Oktober), welches die Ankündigung Ihrer Reisebriefe bringen wird. Lassen Sie mich jetzt wissen, wie Sie sich zu dieser Angelegenheit stellen, ob Sie davon überhaupt Notiz nehmen wollen; unser Verhältnis bleibt, so hoff‘ ich, trotzdem das alte!
In aufrichtiger Ergebenheit
Ihr Sie hochschätzender
Julius Rodenberg.
Ich darf wol bitten, daß Sie die Mittheilung der Correcturbogen als eine streng vertrauliche betrachten wollen u. würde für deren Rückgabe dankbar sein.