Julius Rodenberg an Ernst Haeckel, Berlin, 6. April 1876
DEUTSCHE RUNDSCHAU.
VERLAG UND EXPEDITION:REDACTION:
GEBRÜDER PAETEL.DR. JULIUS RODENBERG.
BERLIN, W., LÜTZOWSTR. 2. BERLIN, W., SCHELLINGSTR. 16.
BERLIN, W., DEN 6. April 1876.
Mein hochverehrter Herr Professor!
Die Aussicht, einen eigens für die „Rundschau“ geschriebenen Aufsatz von Ihnen erwarten zu dürfen, gereicht mir zur höchsten Freude, zumal die Bedingung, an welche sie geknüpft ist, mich einigermaßen beunruhigt. Dennoch hoffe ich, daß die Herausgabe der neuen Auflage der „Anthropogenie“ Ihnen die gewünschte Muße gewähren möge. Ihr freundliches u. mir so äußerst werthvolles Versprechen zu erfüllen, oder sage ich lieber, Ihre gute Absicht auszuführen. Sie wissen, mein verehrter Herr Professor, welche Bedeutung ein Beitrag von Ihnen für unsere Zeitschrift hat!
Mit dem größten Vergnügen werde ich sofort eine Besprechung Ihrer „Arabischen Korallen“ in der „Rundschau“ veranlassen; u. habe ich mich in der That schon gewundert, daß Ihr Verleger uns nicht zu diesem Zweck ein Exemplar übersandt hat, da derselbe doch wissen müßte, daß wir in erster Linie berufen seien, ein neues Werk von so hervorragender Wichtigkeit (ganz abgesehen von unserer persönlichen Beziehung zu dem Verfasser) der Kenntnis weite Genüße zu vermitteln. Haben Sie daher die Güte, verehrtester Professor, der Verlagshandlung aufzugeben, ein Exemplar des genannten Werkes an die Expedition der Deutschen Rundschau (Lützowstrasse, 2) gelangen lassen zu wollen, u. ich werde Sorge tragen, daß keine Zeit verloren geht, um das Versäumte schleunigst nachzuholen.
Mit dem herzlichsten Danke für die freundlichen Gesinnungen, welche mich abermals in Ihrem Schreiben so wohlthuend berührt, verbleibe ich
in aufrichtiger Verehrung
ergebenst Ihr
Julius Rodenberg.