Rottenburg, Paul von

Paul Rottenburg an Ernst Haeckel, Dalnair, 28. April 1912

DALNAIR

DRYMEN

STIRLINGSHIRE N.B.

28 April 1912

Liebster Freund

Als ich Dir zuletzt – ich glaube von London – schrieb vergaß ich Dir zu sagen daß ich für Dich einige Birnen bestellte, die der Mann hoffentlich richtig und gut besorgt hat. Nach Hause zurückgekommen, habe ich das nöthige Zeug abgeschnitten und nach Hamburg spedirt von wo aus es Dir durch Hugo || & Van Emmerik zugeht. Heinrich erhält einen gleichen Anzug und ich fordere ihn auf uns in Franzensbad zu besuchen – wo wir dann die Eingeborenen als Drillinge in Erstaunen setzen koennen. Wir beabsichtigen Donnerstag den 9ten Mai von Londona abzureisen und falls wir via Vlissingen und Leipzig reisen sind wir Freitag Morgen in Leipzig 9 6.

Meine Frau fährt durch nach || Franzensbad und ich komme Dich in Jena abholen. Du entscheidest ob wir selbigen oder den nächsten Tag nach Franzensbad fahren. Ich glaube Du kennst das reizende Egerthal noch sehr ungenügend und ich verspreche uns einige reizende Ausflüge für Dich. –

Einliegend eine Probe Deines neuen Anzuges. –

Die radioaktiven Moorbäder thun Dir || sicherlich gut und wenn wir sehr artig sind hältst Du uns von Zeit zu Zeit ein Privatissimum. Du schreibst an Deinen Lebens Erinnerungen und ich helfe frühere interessante Erlebniße wie Danaï Cohn und der goldene Regen im Coupé zu erwecken.

Wetter zauberhaft, ich wünsche ich hätte Dich hier.

Mit den besten Grüßen von Haus zu Haus

Stets Dein

Paul Rottenburg

a gestr.: Hier; eingef.: London

 

Letter metadata

Empfänger
Datierung
28.04.1912
Entstehungsort
Entstehungsland
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
EHA Jena, A 20145
ID
20145