Paul Rottenburg an Ernst Haeckel, Glasgow, 9. November 1907

Paul Rottenburg.

ADDRESS TELEGRAMS

Rottenburg, Glasgow.

Glasgow 9 Nov. 1907

Liebster Freund

für zwei liebe Briefe herzlichsten Dank! Das Harris tweed Zeug ist „in der Mache“ und Du erhältst in nächster Zeit das Nöthige zu zwei Anzügen. Schade daß ich Dir dieselben hier nicht machen lassen kann? – Dich „warm zu halten“ ist ja alles was ich für Dich thun kann Du Lieber. – Diesen Augenblick kommt 1 Stück vom „Krumpfen“ (scouring auf Englisch) zurück. –

Obigen Ausschnitt verleibe Deiner Sammlung ein. Schottland im 20sten Jahrhundert! Ein lieber Gott mit einer Gießkanne in der Hand. – Kennst Du Berangers „Je veux me enfants que le Diable m’emporte.“ – „Un beau jour le bon Dieu met le nez à la fenêtre“ etc. – Wenn er zufällig auch die Nase aus dem Fenster gesteckta und das „Rindvieh von einem Kamel“ Murdo MacKenzie gehört hat – sagt er sicherlich

Si c'est moi qui vous arrosez vos recolter se vult bien mes enfants que le Diable m’emporte.

Atavismus macht sich überall mehr und mehr bemerkbar. Hier mittelalterlicher Aberglaube in Deutschland – Excesse à la Römisches [Briefschluss fehlt]

a eingef. gesteckt

Brief Metadaten

ID
20063
Gattung
Brief ohne Umschlag
Entstehungsort
Entstehungsland aktuell
Vereinigtes Königreich
Datierung
09.11.1907
Sprache
Deutsch
Umfang Seiten
2
Umfang Blätter
2
Format
20,7 x 26,1 cm
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
EHA Jena, A 20063
Beilagen
Zeitungsausschnitt
Zitiervorlage
Rottenburg, Paul an Haeckel, Ernst; Glasgow; 09.11.1907; https://haeckel-briefwechsel-projekt.uni-jena.de/de/document/b_20063