Glasgow 15/1. 83.
Liebster Freund!
Herzlichsten Dank für Deine zwei lieben Briefe vom 20ten und 28ten und die wunderschöne Sendung und vor Allem die Bitte um Vergebung meiner Schuld: Dir nicht früher gedankt zu haben. Ich habe aber sehr Viel zu thun und hatte zum Ueberfluß noch Lumbago als sehr überflüssige Zugabe. Das schöne Singhalesen Boot hat ein klein wenig Havarie gemacht, ist aber mit Hülfe des Leimtopfes jetzt sehr schön in Ordnung. Alles andere kam sehr gut an und dankt die || ganze Familie dafür herzlichst. Du musst mir einen Plan für ein Museum machen – meine Sehenswürdigkeiten häufen sich dank Deiner Güte ansehnlich an. –
Das Scheitern des Illustrirten Ceylon Werkes bedaure ich sehr. Ich sprach mit 2 Verlegern hier darüber und die meinten wenn Du nach England kommst, solltest Du jedenfalls die Skizzen & Aquarellea mitbringen. Ceylon wird noch durch Arabi Interesse gewinnen. – Man möchte Rebell werden, wenn man wüßte man würde dort hingeschickt. Glasgow und schottischer Nebel wären doch noch Strafe gewesen aber Ceylon! ||
Freund Murray traf ich kürzlich auf einer kleinen Mittagsgesellschaft hier und mit ihm Abbé Rinard, der mir und meiner Frau ganz gut gefallen hat. Murray wollte letzten Mittwoch nach dem Continent und wird wohl dieser Tage bei Dir sein.
Also Villa Medusa und Institut unter Dach! Ich bin sehr begierig Beide kennen zu lernen. Hoffentlich macht es sich so 1884. – und man sieht Dich 1883 in Schottland. Amen! –
Meine Kumpane studiren || eifrig Dein schönes Buch welches mit dem schönen Bilderbogen von Dir den Hauptreiz der Wohnstube für sie bildet.
Walter Lisbeth und Emmchen besten Dank für Ihre Briefe ich beantworte sie dieser Tage.
Nochmals vielen, vielen Dank für eine Deine Herrlichkeiten und die besten Grüße von Haus zu Haus.
Immer
Dein
treu ergebener
Paul Rottenburg
a eingef.: & Aquarelle