Paul Rottenburg an Ernst Haeckel, Glasgow, 18. Dezember 1904

Paul Rottenburg.

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Rottenburg, Glasgow.

18 Dec. 1904

Liebster Freund!

Eingedenk des Deisterwerkes:

Nichts schön’res giebt’s wie lang ich wöhre

Als in der schönen -form gute Liquöre. ‒

erhältst Du den Cherry Brandy in Delfter Kannen ‒ in welcher Form Schwester Röschen den Inhalt hoffentlich öfter auf dem Tisch duldet, als in gemeiner „Schnapsquelle“. Dazu zu weiteren zoologischen Studien einige russische Fischeier. – Guten Appetit! – An Schwester Röschen sandte ich Weihnachtszeitungen. –

Hoffentlich bescheert Euch das Christkindchen 1904 Gesundheit bei Alt u. Jung in Jena Leipzig und München, und uns Allen ein gutes neues Jahr und endlich länger anhaltenden Frieden – denn dieses Schlachten Krieg‘s ist nicht mehr zu nennen fällt mir auf die Nerven. – Dazu die Ungewißheit wie sich die Verhältniße in Rußland gestalten werden und wie sie die vielen| fast ein halbes Jahrhundert alten Geschäftsbeziehungen afficiren werden. –

Gestern hatten wir Fritz Hausbach früheren Disponenten der Meininger Orchester zu Gast – er dirigirt hier am Dienstag – und hörte von ihm daß er Dir beim Großherzog begegnet ist. –

Ich habe bereits einen Freund mit der englischen Uebersetzung der Weltwunder beglückt. Indessen wird das Buch hier viel Aufsehen machen u. einen starken Absatz haben. –

Mit den wärmsten Größen von Haus zu Haus

Ever

Dein

Paul Rottenburg

Brief Metadaten

ID
19954
Gattung
Brief ohne Umschlag
Entstehungsort
Entstehungsland aktuell
Vereinigtes Königreich
Datierung
18.12.1904
Sprache
Deutsch
Umfang Seiten
2
Umfang Blätter
2
Format
20,4 x 26,3 cm
Besitzende Institution
EHA Jena
Signatur
EHA Jena, A 19954
Zitiervorlage
Rottenburg, Paul an Haeckel, Ernst; Glasgow; 18.12.1904; https://haeckel-briefwechsel-projekt.uni-jena.de/de/document/b_19954