Frankfurt a/M d. 7.11.92.
Lieber Herr Professor!
Indem ich Ihnen meinen innigsten Dank ausspreche für die Zusendung Ihrer wundervollen Rede in der Gesellschaft der Naturforscher im Osterland, die ein mir befreundeter Architekt bei seiner Abreise nach Berlin mitgenommen hat, möchte ich Sie bitten gelegentlich mir mittheilen zu wollen vona wo ich dieselbe noch einmal erhalten kann, oder mir dieselbe nochmals zugehen zu lassen. Ich las dieselbe mehren Freunden vor & habe sie bei der Gelegenheit durch das gewohnte Ausleihenb verloren. Herr Katz beauftragte mich Ihnen zu schreiben Sie möchten bei Ihrem nächsten Hiersein seinc Gast sein.
Durch Herrn Labes stud. chem. aus Frankfurtd in Jena erfuhr ich, daß geehrter || Herr Professor Ihren Ferienaufenthalt in Schottland zubrachten; dadurch ist jedenfalls Ihr Vorhaben Frankfurt zu besuchen gescheitert.
Ich bin soeben mit einer Concurrenzarbeit, Stoltzedenkmal für hier beschäftigt & habe eine Grabmonument Todesengel in Marmor, für den in Tyrol verunglückten Herr Dr Mainzer, Schwager des Hallgarten hier, in bester Aussicht, die Skizze hat gefallen.
Durch ein paar Zeilen würde ich mich verehrter Herr Professor sehr geehrt fühlen und grüße Sie herzlichst indem ich Sie bald zu sehen & zu modelliren gedenke. Ergebenst Ihr
G. Herold.
a eingef.: von; b eingef.: durch das gewohnte Ausleihen; c korr.: seien; d eingef.: aus Frankfurt; e korr. aus: eine